Osteroratorium mit Engelsflügeln

Osteroratorium mit Engelsflügeln

Im April war ich mal wieder im Dom in Braunschweig. Ein Konzert mit Bachs Osteroratorium. Was war für mich diesmal besonders?

1. Der Raum

2. Das Stück

Ich war schon oft im Dom und mag sehr die Ruhe, die die hellen Steine ausstrahlen, das Licht, wenn Sonnenstrahlen durch die Fenster glitzern und auch die geschmackvolle Innenbeleuchtung. Diesmal sah ich zum ersten Mal die neue Chororgel. Ich wusste, dass sie zweigeteilt vorn stehen würde, links und rechts des berühmten Leuchters. Auf der Seite des Architekturbüros hatte ich gelesen, dass sie wie Engelsflügel den Leuchter einrahmen. Schon beim Lesen war ich berührt, wie achtsam und gut durchdacht da vorgegangen wurde. Mich hat sehr berührt, wie achtsam und kraftvoll das Neue zum Alten hinzu komponiert wurde. Als nach dem Konzert die Besucher hinaus flossen, nahm ich mir ein paar Momente, um im Mittelgang stehend, die Wirkung aufzunehmen.

Das Herzstück ist die Sopranarie "Seele, deine Spezereien sollen nicht mehr Myrrhen sein". Ganze 12 Minuten singen und spielen eine Flöten- und eine Singstimme miteinander und umeinander herum. Ich habe die Arie schon öfter gesungen. Aber diesmal ist mir bewusst geworden, welche Rolle ich dort verkörpere. Mit der Altkollegin zusammen sind wir die beiden Marien. Die Frauen, die zuerst am Grab sind und sehen, dass es leer ist. In der Folge wissen wir dann, Jesus ist auferstanden. Das waren nicht die Männer, die wollten erstmal gar nicht glauben, was da passiert ist.

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